Neue Single „Superhuman“: Charlotte beschreitet Solo neue musikalische Wege

Melancholisch-atmosphärischer Indie-Pop: Metal-Elemente sucht man beim Solo-Projekt der Ex-Delain-Frontfrau vergeblich.

30. Juni 2021

News
Charlotte Wessels
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Wie klingt Charlotte Wessels ohne Delain? Fans und aufmerksame Patreon-Follower der ausdrucksstarken Niederländerin wissen das nicht erst seit ihrem Aus bei Delain. Charlotte veröffentlichte für ihre zahlenden Fans immer wieder Songs aus ihrem eigenen „Six Feet Under“-Heimstudio. Am 17. September erscheint folgerichtig auch ihr erstes Solo-Album, genannt „Tales From Six Feet Under“. Auch wenn ihr schmuckes Heimstudio optisch wenig von einem Grab hat: Charlotte hat sich im Pandemie-Jahr 2020 de facto darin vergraben – und Songs geschrieben und produziert. Die kreative Powerfrau hat die zehn dabei entstandenen Songs auch instrumental allesamt in Eigenregie eingespielt – mit Ausnahme von „Lizzie“, einer Nummer mit Alissa White-Gluz von Arch Enemy.

Viel Intimes, wenig Symphonic Metal

Wer von Charlotte nun Symphonic Metal in gewohnter Delain-Manier erwartet hat, wird vom Solo-Album wohl enttäuscht werden. Das lassen zumindest die ersten beiden Veröffentlichungen daraus erahnen. Bereits im April wurde „Victor“ released, heute folgte mit „Superhuman“ der Opener von „Tales From Six Feet Under“.

Beide Songs unterstreichen die Songwriter-Qualitäten von Charlotte, sind atmosphärisch und tiefgründig – gehen aber in eine vollkommen andere musikalische Richtung als Delain. Charlotte selbst gibt eine recht bunte Stilrichtung vor: Die Range der Songs soll von Indie-Pop bis zu Synthie-Rock reichen.

Und auch wenn es unnötig ist, die Musik von Charlotte in Labels oder Schubladen einzuordnen: Man hört andere starke Frauen in ihrer Musik, die sie beeinflusst und/oder auf ihrem Weg als Künstlerin begleitet haben. Darunter auch Anneke van Giersbergen, die in ihrer Solokarriere ähnliche musikalische Wege eingeschlagen hat, wie ihre Landsfrau Charlotte. Auch das letzte Solo-Album von Anneke, The Darkest Skies Are The Brightest, das im Februar dieses Jahres erschienen ist, ist ein melancholischer Blick in die Gefühlswelt der Ex-Gathering-Frontfrau.

Die Vorfreude auf das erste Solo-Album von Charlotte ist – vielleicht auch aufgrund der musikalischen Neuausrichtung – groß. Daher: Scheuklappen ablegen – und auf eine musikalische Achterbahnfahrt ohne verzerrte Riffs einlassen.

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