Die 7 dümmsten Vorurteile gegenüber Frauen im Metal – und warum sie Bullshit sind

Weltfrauentag 2023: Schluss mit antiquierten Rollenbildern und Vorurteilen! ♂⚡️♀

Ursula von Dark Divas

URSULA VON DARK DIVAS

8. März 2023

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Dark Divas
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Vorurteil 1: Frauen sind für Metal-Bands nur gutaussehende Deko

Oft auf Social Media gelesen, vielfach persönlich gehört – und in der True-Metal-Nische schämt sich auch im Jahr 2023 kaum jemand, diese respektlose Unverschämtheit genau so zu artikulieren. Ganz ehrlich: Was geht mit euch? Muss man gar nicht erst entkräften – dieser sexistische Quatsch richtet sich von ganz alleine. 🖕

Vorurteil 2: Frauen können nur Symphonic Metal

Tatsächlich ist es so, dass überdurchschnittlich viele Frauen, die Metal machen, im Genre Symphonic Metal ihr musikalisches Zuhause gefunden haben – darunter populäre Namen wie Floor Jansen (Nightwish), Sharon den Adel (Within Temptation), Simone Simons (Epica) oder Jennifer Haben (Beyond the Black). Warum? Ein Erklärungsansatz ist, dass viele Metal-Sängerinnen eine klassische Gesangsausbildung genossen haben – und Symphonic Metal aus der Kombination harter Riffs und klassischer Gesangseinlagen seine musikalische Daseinsberechtigung schöpft.

Klar ist aber auch: Frauen im Metal machen Symphonic Metal nicht, weil sie nur dieses Subgenre können, sondern weil sie sich bewusst für diese Stilrichtung entschieden haben. Grandiose Künstlerinnen wie Alissa White-Gluz von Arch Enemy, Tatiana Shmailyuk von Jinjer oder auch die Legende herself – Doro – haben ihre musikalische Metal-Heimat weit vom Symphonic Metal entfernt.

Vorurteil 3: Frauen müssen nur gut aussehen, um Erfolg im Metal zu haben

Seriously? Gutes Aussehen alleine wird keiner Künstlerin zu Erfolg auf der Bühne verhelfen. Definitiv nicht im Metal. Die Frontfrau bzw. der Frontmann einer Band ist in der Regel auch das Gesicht derselben – gewollt oder ungewollt. Wenig überraschend also, dass viele Frauen auf der Bühne Wert auf ein gepflegtes und gutes Aussehen legen. Nebenbei erwähnt: Das wäre auch dem einen oder anderen männlichen Metal-Kollegen wärmstens ans Herz zu legen.

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Vorurteil 4: Frauen taugen maximal am Mikro was

Schon mal Nita Strauss (Alice Cooper) oder Merel Bechtold (Ex-Delain) an der Gitarre, Amy Lee (Evanescence) am Piano, Nanu Villalba an den Drums oder Mia Wallace am Bass (beide Nervosa) gelauscht, um nur wenige Beispiele hervorzuheben? Nein? Dann Klappe halten, YouTube-Suche starten – und staunen.

Vorurteil 5: Frauen im Metal können nur clean singen

Falsch. Tatiana Shmailyuk von Jinjer, Alissa White-Gluz von Arch Enemy, Courtney LaPlante von Spiritbox – oder auch Melissa Bonny von Ad Infinitum und Floor Jansen von Nightwish ("Your is an Empty Hope"), um nur fünf Beispiele hervorzuheben, beweisen, dass Frauen sogar mehrere Vocal-Techniken – etwa Clean und Growling – in Perfektion beherrschen. Wie viele Männer kriegen das auf die Reihe?

Vorurteil 6: Frauen im Metal sind eine Modeerscheinung

Doro macht seit den 1980er-Jahren Metal und wurde kürzlich für ihr Lebenswerk geehrt, Nightwish und Within Temptation gibt es seit bald 30 Jahren und Epica seit nunmehr über 20 Jahren. Eine Modeerscheinung? Unsinn. Immer mehr Frauen erkennen ihre Leidenschaft für Metal und bereichern die musikalische Landschaft der Szene. Auf den Bühnen der großen Festivals kommt dieser Umstand leider nur sehr zaghaft an. Beispiel? In gerade einmal 19 Prozent der bisher bestätigten Bands (Stand 6. März 2023) beim Wacken Open Air 2023 sind Frauen am Start, beim Summer Breeze 2023 sind es nicht einmal 9 Prozent (!). Sogar in den Vorstandsetagen der DAX-40-Unternehmen in Deutschland gibt es mittlerweile mehr Frauen (22,8 Prozent). Hier gibt es also noch viel Potenzial nach oben, auch wenn der Trend stetig, aber leider nur sehr langsam nach oben zeigt. Hier tragen auch die großen Festivals Verantwortung, da sie aufgrund ihrer Reichweite und Bedeutung wesentlich zur Sensibilisierung beitragen können. Dann wäre vielleicht endlich auch einmal Vorurteil 7 Geschichte ...

Vorurteil 7: Dieses Female Fronted Zeugs ist kein richtiger Metal.

Antiquierter Quatsch – in doppelter Hinsicht! Zum ersten ist bereits die Kategorisierung Female Fronted Metal aus dem Jahre Schnee. Zum anderen definiert nicht MANN was Metal ist, und was nicht – jedenfalls aber wird die Deutungshoheit nicht jener aussterbenden Metal-Bewegung überlassen, die im Jahre 2023 nach wie vor mit Feuer in Höhlen experimentiert. Höchste Zeit, in der Gegenwart anzukommen!

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