Hiraes - Dormant

Hiraes sind mit und durch ihre Musik gewachsen – und haben mit "Dormant" ein würdiges Sophomor-Album abgeliefert. Die Platte verfügt über alles was es braucht: Härte und melodische Tiefe, Können an der Gitarre, sowie tolle und abwechslungsreiche Vocals. Das Death Metal Jahr ist noch jung, aber Hiraes haben mit ihrem Machwerk jetzt schon die Messlatte für ihre Kolleg*innen hochgesetzt.

5.0
Jennifer Richter

JENNIFER RICHTER

23. Jan. 2024

Review
Hiraes
Britta Görtz
Hiraes, Britta Görtz, Dormant

Aus der Asche von „Dawn of Disease" ist eine Band entstanden, die dazu in der Lage ist, alles um sich herum niederzureißen. Mit ihren melodischen Riffs, dem kreativen Drumming und den dunklen und großartigen Vocals von Sängerin Britta Görtz. 2020 haben sich die vier Instrumentalisten von „Dawn of Disease" mit Britta (ex CRITICAL MASS, ex CRITTER) zusammengetan um Musik zu machen, so entstand Hiraes. Die Kombo aus dem Raum Hannover und Osnabrück ist jetzt nach drei Jahren mit ihrem zweiten Longplayer „Dormant" am Start und wir dürfen gespannt sein, wie sich die Band seit ihrem Debütalbum "Solitary" aus 2021 entwickelt hat.

Britta Görtz, Hiraes

Hiraes

Aus der aufgelösten Band Dawn of Disease hervorgegangen, begann die Melodic Death Metal-Macht HIRAES im Jahr 2020 ihr musikalisches Unterfangen. Das dynamische Quintett vereint die kollektiven Talente der ehemaligen Dawn of Disease-Instrumentalisten Lukas Kerk, Oliver Kirchner, Christian Wösten und Mathias Blässe mit dem kraftvollen Gesang von Britta Görtz (ex-Critical Mess, ex-Cripper), um eine aufregende neue Melodic Death-Erfahrung zu schaffen.

Britta Görtz - Gesang Lukas Kerk - Gitarre Oliver Kirchner - Gitarre Christian Wösten - Bass Mathias Blässe - Schlagzeug

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Keine Zeit zum Durchatmen

Mit dem brachialen Opener „Through The Storm" braucht man nicht lange, um zu verstehen, wohin die Reise geht, wenn sich die fordernden Growls von Britta in das Klangbild aus scheppernden Blastbeats von Mathias Blässe, den Dual-gespielten Lead Gitarren von Lukas Kerk und Oliver Kirchner, sowie dem wummernden Bass von Christian Wösten einfügen. Der Aufbau des Songs lässt durchaus den Blick Richtung Norden wandern, zu den Kollegen von Arch Enemy. Der Song „We Owe No One" steht dem Opener in nichts nach, er dürfte sich in Zukunft zu einer absoluten Melodic Death Metal Hymne auf jedem Konzert entwickeln. Er ist voller Energie, und melodische Riffs. Kreative Solis treiben diesen Song nach vorne, das facettenreiche Growling sowie Screaming von Britta bringt ihn ins Ziel. 'Undercurrent' zeigt sich von einer anderen Seite, im Gegensatz zu der Aggressivität seines Vorgängers zeigt er sich melancholisch mit tollem Cleangesang. Das Tempo ist gedrosselter, was aber die Band nicht davon abhält, besonders im Refrain ein tolles Gleichgewicht zu schaffen zwischen melodischem Death, hin zu leichten Brutal Death Elementen mit der Diversität in Britta's Stimme, die scheinbar ohne Probleme switchen kann von cleanem, hin zu gutteralem Gesang.

"Dormant" verschafft sich Gehör

Was einem neben dem musikalischen Wachstum der Band seit ihrem Debüt auch ins Auge sticht, ist das tolle Artwork auf dem Cover von „Dormant". Der ruhende Berg, der auf seiner im Wasser spiegelnden Seite mit einem Lichtstrahl durchzogen wird, verheißt, dass dieser Berg wohl nicht lange „ruhend" bleiben wird. „Chance To Fail" wartet auf mit einem Schlagzeug, das weiß, sich in den Vordergrund zu spielen. Man bekommt hier abermals das Gefühl Arch Enemy zu hören, aber mit der Power von Hiraes selbst. „About Lies", der mit fast sieben Minuten längste Song dieses Machwerks, ist gefüllt mit einer Menge melodischen Parts und spannender Arbeit an den Instrumenten, zusammen mit der rostigen Stimme der Sängerin, eine wunderbare Überleitung zum Rest dieses Albums.

Er hat in der Bridge eine tolle melancholische Mystic, die dem ganzen noch mehr Tiefe gibt. „Come Alive" ist ein reines Instrumentalstück, das man schon fast ein wenig in die schwarzmetallische Ecke schieben könnte, aufgrund seines musikalischen Aufbaus aus tiefer Atmosphäre und schnellem Blastbeat-Gewitter. Nach der Ruhe kommt der Sturm. „Ocean Child'" kommt mit einer immensen Wucht und Aggressivität um die Ecke, die langgezogenen Schreie von Britta versetzen direkt in die richtige Stimmung zum Headbangen. Ein drückendes Riff, sowie ein explosives Solo untermalen das. Der Titeltrack „Dormant" schließt die Platte ab, Hiraes zeigt in diesem gefühlvollen und ebenso mit Brutalität und Aufbruchsstimmung gesegneten Song noch einmal, was sie können. Besonders der Chorus ist hier sehr einprägsam, er läuft aus mit langsamen Klavierspiel.

Hiraes sind mit und durch ihre Musik gewachsen, und haben mit „Dormant" ein würdiges Sophomor Album abgeliefert. Die Platte verfügt über alles was es braucht: ordentlich Härte und melodische Tiefe, Können an der Gitarre, sowie tolle und abwechslungsreiche Vocals. Das Death Metal Jahr ist noch jung, aber Hiraes haben mit ihrem Machwerk jetzt schon die Messlatte für ihre Kolleg*innen hochgesetzt. Zurzeit ist die Kombo auch mit Dymytry unterwegs.

Release: 26. Januar 2024

Tracklist

01    Through The Storm
02    We Owe No One
03    Undercurrent
04    Chance To Fail
05    About Lies
06    Come Alive
07    Ocean Child
08    Nightflight
09    Red Soil
10    Dormant

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