Der Fall Dogma: Macht, Kontrolle, Schweigen – und warum Frauen ausbrechen
Der Zusammenbruch von Dogma wirkt wie ein Banddrama. In Wahrheit legt er etwas viel Größeres offen: Machtstrukturen, die Frauen im Metal seit Jahren bremsen, kontrollieren und zum Schweigen bringen. Ein Kommentar.
FLORIAN DÜNSER
20. Nov. 2025
Die Geschichte von Dogma liest sich wie ein Drama in mehreren Akten. Musikerinnen steigen aus, schwere Vorwürfe fliegen durch die Luft, und ein Projekt zerbricht öffentlich. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Dogma ist kein Skandal. Dogma ist ein Spiegel.
Visa-Probleme. Manipulation. Verträge, die Anwält*innen als „Sklavenarbeit“ bezeichnen. Musikerinnen, denen ihre Social-Media-Accounts entzogen werden, sobald sie Grenzen setzen. Und der Satz, der alles zusammenfasst: „Sie beschweren sich nur, weil sie Frauen sind.“
Das ist kein Einzelfall. Das ist ein System.
Musikerinnen berichten seit Jahren von Strukturen, die Kontrolle über Kreativität, Körper, Einkommen und sogar Identität ausüben. Maskierung, Schweigeverträge, Verschwiegenheitsklauseln – fast schon ironisch in einer Szene, die sich gerne als rebellisch, frei und „real“ vermarktet. Die Dogma-Frontfrau Kim Jennett sagte: „Es war keine Band. Es war eine Marke.“ Was nach glatter PR klingt, bedeutet in der Praxis: Frauen waren austauschbar. Stimmlich, körperlich, rechtlich.
Wenn „Feminismus“ zum Marketing-Gag wird
Besonders bitter wird es dort, wo Frauen unter dem Label des Feminismus vermarktet werden – während sie hinter den Kulissen keinerlei Stimme haben. Wenn Empowerment nach außen verkauft wird, während Kontrolle und Ausbeutung im Hintergrund stattfinden, entsteht der perfideste Widerspruch überhaupt: Femininity as a costume. Silence as a contract.
Der Cradle-of-Filth-Effekt
Auch die jüngsten Vorwürfe von Zoe Federoff zeigen die gleiche Mechanik: Manipulation, Druck, Missbrauch von Macht – und sobald eine Frau aussteigt und spricht, wird sie öffentlich diffamiert. Privates gegen sie verwendet. Rufschädigung als Waffe.
Die Muster überschneiden sich:
Frauen äußern Kritik → werden ersetzt.
Frauen setzen Grenzen → werden beschuldigt.
Frauen gehen → ihre Version wird angezweifelt.
Frauen sprechen öffentlich → sie werden zum Schweigen gebracht.
Warum jetzt so viele Fälle sichtbar werden?
Weil Frauen endlich laut werden.
Weil Netzwerke wachsen.
Weil Social Media ihnen eine Stimme gibt, die nicht mehr ein Label oder ein Manager kontrollieren kann.
Und vielleicht auch, weil sie wissen:
Wenn sie nichts sagen, ändert sich nichts.
Wenn sie etwas sagen, riskieren sie alles.
Was die Szene daraus lernen muss
Nicht jede Band ist toxisch.
Nicht jedes Management ist manipulativ.
Aber die Strukturen, die solche Fälle ermöglichen, sind real:
fehlende Kontrolle über Gagen, Verträge, Rechte
unprofessionelle oder absichtlich manipulative Managements
Gatekeeper, die Druck ausüben
Frauen, die Angst haben, berufliche Konsequenzen zu tragen
Fans, die Frauen härter bewerten als Männer
Fazit
Wenn Frauen im Metal laut werden, geht es selten um Klatsch und Tratsch. Es geht um Respekt. Um Sicherheit. Um Arbeitsbedingungen, die diesen Namen auch wirklich verdienen. Dogma ist nicht das Ende einer Band. Es ist eine Erinnerung daran, wie dringend diese Szene eine ehrliche Aufarbeitung braucht.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI-Tools erstellt. Inhaltliche Auswahl, Analyse und finale Redaktion stammen von Dark Divas.
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