Laut, stolz und unverblümt – oder: Warum sich Frauen so sexy anziehen dürfen, wie sie wollen

„Die hat doch nur Erfolg, weil sie halbnackt auf der Bühne steht!“ Wir haben fünf Argumente zusammengetragen, warum du mit deinen Vorurteilen brausen gehen kannst.

Florian Dünser

FLORIAN DÜNSER

27. Feb. 2024

News
Dark Divas
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In der Metal-Szene, wo die Riffs laut und die Emotionen hoch gehen, da stehen Frauen nicht nur ihre Frau – sie bringen die Bude zum Brennen. Und ja, sie tun das zum Teil in Outfits, die so scharf sind, wie die Soli ihrer Gitarren. Aber hier ist der Deal: Das Tragen von Leder, Spitze oder auch von einem Hauch von Nichts, ist ihre Sache – und es ist an der Zeit, ein paar deiner verstaubten Vorurteile über Bord zu werfen. Hier sind fünf gute Argumente, warum das sexy Styling von Künstlerinnen kein Freifahrtschein für oberflächliche Verurteilungen sind!

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1. Talent scheisst auf Kleiderordnung

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Ein meisterhafter Gitarrenriff kümmert sich nicht darum, ob es von Frau in Minirock oder Mann in fleckiger Jeans gespielt wird. Die Fähigkeit, ein Publikum mit kraftvollem Gesang, zermalmenden Rhythmen oder hypnotisierenden Solos in den Bann zu ziehen, steht nicht im Zusammenhang mit dem Outfit. Musikerinnen wie Doro Pesch, Floor Jansen oder Simone Simons, um wenige Beispiele hervorzuheben, haben die Bühnen dieser Welt dominiert und gezeigt, dass Talent laut spricht – lauter als jedes Outfit.

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2. Die Bühne ist der Ort der Selbstexpression

Metal ist Leidenschaft, Rebellion gegen gesellschaftliche Normen und (oft) rohe Emotion. Die Bühne ist der heilige Ort, des künstlerischen Ausdrucks und der Inszenierung – und dazu zählt auch das Outfit der Wahl. Diese Ausdrucksform der Kunst zu kritisieren und sie auf sexuelle Aspekte zu reduzieren, tritt Kunst als Form der Selbstexpression mit Füßen. Es ist das verdammte Recht jeder Künstlerin, sich zu präsentieren, wie sie möchte. Punkt!

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3. Leck mich, Patriachat!

Die Wahl des Outfits einer Frau kann und darf auch ein Akt des Widerstands sein. Eine Weigerung, sich den stereotypen Erwartungen zu beugen, dass sich Frauen „bescheiden" zu kleiden haben, um ernst genommen zu werden. Ihr Stil kann eine Botschaft sein: „Ich bin hier, ich bin laut, und ich lasse mir von niemandem sagen, wie ich auszusehen habe."
Alleine, dass es Artikel wie diesen im Jahr 2024 immer noch benötigt, zeigt, wie weit der Weg zur Gleichberechtigung noch ist. Denn wie oft sind Bühnenoutfits von Musikern Thema einer Diskussion? Selten bis nie!

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4. Vielfalt leben, nicht nur davon prahlen

Die Metal-Szene prahlt mit ihrer Vielfalt und Inklusivität. Das Narrativ einer „großen Familie“ hat zwar schon mehrfach Risse bekommen. Aber die Metal-Szene liebt sich trotz (oder gerade wegen) ihrer Heterogenität. Frauen auf ihr Aussehen zu reduzieren, untergräbt diesen Geist. Indem wir feiern, dass jeder Mensch seinen eigenen Stil und seine eigene Identität auf der Bühne präsentieren kann, stärken wir die Botschaft, dass Metal für alle ist – unabhängig von Geschlecht, Alter, Aussehen oder Modegeschmack. Und wenn morgen alle Metal-Musikerinnen plötzlich mit Rollkragen auftreten wollen würden, wäre es immer noch Metal.

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5. Respekt darf nicht vom Outfit abhängig sein

Der Respekt und die Anerkennung, die eine Künstlerin erhält, sollten einzig und allein auf ihrer Kunst, ihrer Leidenschaft und ihrem Beitrag zur Musik basieren. Ihre Outfits mögen das Auge fesseln und sind oft Teil der künstlerischen Gesamtinszenierung. Aber es ist ihre Musik, die unsere Seelen berührt. Künstlerinnen für ihre Wahl der Präsentation zu kritisieren, lenkt von ihrem Talent und ihren Errungenschaften ab.

Es ist höchste Zeit, das Narrativ umzuschreiben. Frauen im Metal sind Pionierinnen, Künstlerinnen und Revolutionärinnen, die mit jeder Note, die sie spielen, und jedem Wort, das sie singen, die Szene prägen. Ihr Stil ist ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit, nicht der Maßstab ihres Talents.

Also lasst uns die Musik lauter drehen und die Diversität feiern, in voller Lautstärke und in voller Pracht. Metal ist Freiheit – und diese Freiheit schließt ein, zu tragen, was man will.

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