Xandria – The Wonders Still Awaiting

Mit dem neuen Album zeigen Xandria, dass sie wie der Phönix aus der Asche auferstanden sind und besser als je zuvor wiedergeboren worden sind. Es ist episch, bombastisch und man kommt in den Genuss atmosphärischer Klanglandschaften. Der beste Longplayer der Bandgeschichte, der eine neue Ära für Xandria einläutet.

4.5
Kathrin von Dark Divas

KATHRIN VON DARK DIVAS

27. Jan 2023

Review
Xandria
Ambre Vourvahis
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Xandria ist eine Symphonic-Metal-Band, die im Jahr 1994 in Bielefeld gegründet wurde. Von 2003 bis 2017 konnte die Gruppe sieben Alben vorweisen. Seit Ende 2017 wurde es allerdings ruhig um die Musiker und Musikerin. Doch jetzt sind die deutschen Symphonic-Metal-Ikonen mit neuem Line-up und neuem Album zurück – und öffnen ein neues, vielversprechendes Kapitel in der Bandgeschichte! Schon die Wahl der Sängerin zeigt, dass die Combo einen anderen Weg einschlägt. Ambre Vourvahis steuert als erste Sängerin in der Band Laufbahn gutturalen Gesang bei. Aber auch alte Fans kommen auf ihre Kosten, denn Ambre bringt beides mit. Sie kann growlen und hat eine majestätische Sopranstimme, wobei sich die Sängerin meist in den Mitteltönen aufhält. Marco Heubaum, Kopf der Truppe, bliebt der Band natürlich erhalten. Vollendet wird die Gruppe von Robert Klawonn an der Gitarre, Tim Schwarz am Bass und Dimitrios Gatsios an den Drums.

Wer Xandria über die Jahre hinweg verfolgt hat, wird wissen, dass die Band keine halben Sachen macht. Die Alben haben bezüglich Epos und Bombast immer eine Schippe draufgelegt. So zeigt sich The Wonders Still Awaiting gleich bei Two Worlds von seiner besten Seite. Die 7. Minuten Hymne katapultiert die Sinne regelrecht in andere Sphären. Der Song ist episch … gibt es eine Steigerung von „episch“? Da muss wohl bald das Wort „Xandria“ im Duden mit aufgenommen werden. Der Song hat grandiose Höhen und Tiefen, die mit Orchester und Chor untermalt sind. Die Vocals von Ambre sind ein Traum, die eindrucksvoll zwischen engelsgleichen Harmonien, einem kraftvollen und klassisch angehauchten Refrain und sogar Growls variieren!
Reborn ging als erste Single an den Start, um die Meute neugierig zu machen. Dies hat auf alle Fälle geklappt. In diesem Song steckt definitiv viel Leidenschaft und Herzblut.
Bei You Will Never Be Our God hat man sich Ralf Scheepers von Primal Fear mit ins Boot geholt. Der Track ist vielseitig und hart, vereint den Stil von Melodic-Death-Metal mit 80er-Jahre Metal Einflüssen. Ein sehr starker Song mit einem sehr eingängigen Refrain.
Die nächsten Singleauskopplungen wurden mit Songs wie The Wonders Still Awaiting und Ghosts ins Rennen geschickt. Hier zeichnet sich die Charakterisierung der Band ab und zeigt die inhaltliche Stimmung des Albums.
Your Stories I'll Remember ist eine wunderschöne Ballade, in der Cello- und Geigen hervorstechen.
My Curse Is My Redemption und Illusion Is Their Name entfernen sich etwas vom Symphonic Metal und lassen ein wenig Modern Metal und Power-Metal-Vibes mit einfließen. Eine melodische und harte Kombination. Illusion Is Their Name kann noch dazu geniale Growls gepaart mit wilden Gitarren aufweisen. Richtig genialer Song.
Bei Paradise geht es etwas ruhiger zu, ist aber dynamisch und fällt mit eindringlichen Melodien und durch seinen starken Refrain auf.
Scars zeigt uns die einfühlsame Seite gepaart mit der charakteristischen rhythmischen Härte.
Das Beste kommt zum Schluss? Hier auf jeden Fall. Mirror Of Time ist atemberaubend und facettenreich. Der Song hat alles zu bieten, was ein Symphonic Metal Herz begehrt.
The Maiden And The Child erinnert an Filmmusik, mit epischen, düsteren, bombastischen Elementen.
Das Ende ziert der neunminütige Album-Abschluss Astéria, der von Ambre Vourvahis geschriebenen griechischen Textpassagen brilliert und ein wenig arabisches Feeling versprüht.

Mit The Wonders Still Awaiting zeigen Xandria, dass sie wie der Phönix aus der Asche auferstanden sind und besser als je zuvor wiedergeboren worden sind. Das Album ist episch, bombastisch und man kommt in den Genuss atmosphärischer Klanglandschaften. Hat man damals gedacht, dass sich Theater of Dimensions nicht mehr toppen lässt, der spürt schon bei den ersten Klängen von The Wonders Still Awaiting ein gewaltiges Wachstum. Die Dynamik und der Facettenreichtum in den Songs ist großartig und man kann das Herzblut richtig fühlen. Sehr gefallen hat mir, dass man sich weiter von dem „opernhaften“ entfernt hat und mehr auf die rockige Stimme von Ambre gesetzt hat. Die Growls können beim nächsten Album auf jeden Fall noch präsenter sein und öfter auftreten. Ambre ist stimmlich einfach fantastisch, sie bringt die Band auf ein anderes Heavy-Level. Der Besetzungswechsel tat der Band sichtlich gut, da man viel Liebe und Hingabe in den Songs spüren kann. Der beste Longplayer der Bandgeschichte, der eine neue Ära für Xandria einläutet.

VÖ: 03. Februar 2023

Tracklist

1. Two Worlds
2. Reborn
3. You Will Never Be Our God (feat. Ralf Scheepers)
4. The Wonders Still Awaiting
5. Ghosts
6. Your Stories I’ll Remember
7. My Curse Is My Redemption
8. Illusion Is Their Name
9. Paradise
10. Mirror Of Time
11. Scars
12. The Maiden And The Child
13. Astèria

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