Unbowed - Silent Weapons for a Quiet War
Die Dortmunder haben in diesen Release eine unheimliche Menge an gereiften Melodien und harter Arbeit gesteckt, sodass ich mir die Frage gestellt habe, das ist wirklich das Debüt? Natürlich bleibt auch hier immer noch Luft nach oben, so soll es auch sein, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass UNBOWED mit ihrer Musik eine Menge Fans zusammentreiben können.
JENNIFER RICHTER
7. Dez. 2024
Es gibt solche Alben, die sprechen einen einfach an, sei es mit dem Artwork, mit schon veröffentlichten Songs, oder auch der Band selbst. In meinem Fall war es die Band selbst. Wieso? Aufgrund der Kontaktaufnahme, man merkte schon am Schreibstil, wie wichtig es UNBOWED ist, ihre Musik, und in diesem Fall erstes Album, an die schreibende Zunft zu bringen. Soll das belohnt werden ,indem man sich das ganze anhört und eine ordentliche Review darüber schreibt? Selbstverständlich! Die Band, das sind Frontfrau (und Texterin der Band) Vox Infernum, Aetherius (Zuständig für den Gitarrensound, Synths, und Produktion), sowie Percival Drakon (der Mann am Bass und Schlagzeug). Der musikalische Stil der Band aus Dortmund, Deutschland ist am besten dem melodischen Death Metal zuzuschreiben, allerdings nutzen sie Elemente aus Thrash, Punk und Power Metal, um ihrer Message (die einen klaren Fokus auf gesellschaftlichen Widerstand und das Aufzeigen von Ungerechtigkeiten legt) und ihrer Musik zusätzlichen Druck und eine eigene Note zu geben. Gegründet wurde UNBOWED Ende 2023, und nun zum wichtigsten einer jeden Review, der Musik.
Unbowed
Gegründet Ende 2023, besteht das Studio-Projekt Unbowed aus Vox Infernum (Vocals, Texte), Aetherius (Gitarre, Synths, Produktion) und Percival Drakon (Bass, Drums). Der Sound kombiniert Melodic Death Metal mit Elementen aus Thrash, Punk und Power Metal.
Mitglieder
Vox Infernum - Gesang Aetherius - Gitarre, Synths, Produktion Percival Drakon - Bass, Drums
Schon zu Beginn, ist die Message klar.
Wir starten mit dem Opener 'We need a stone', dieser kommt zunächst ruhiger um die Ecke, cleaner Gitarrensound führt uns in die Welt von UNBOWED ein, ein kurzer Spoken Word Part erklärt, "Das selbst ein einfacher Stein in der Hand der richtigen Person zu einem mächtigen Werkzeug für Veränderung ist" und mit dieser Message wird auch das ganze Klangkonzept härter, die Gitarre wird verzerrter und spielt ein großartiges Riff das marschierend nach vorne drückt, das Schlagzeug unterstützt die Stimmung perfekt. Das raue Growlen von Vocalistin Vox Infernum dringt an mein Ohr, man fühlt sich direkt an die Größen des Genre, wie IN FLAMES oder ARCH ENEMY, erinnert, denn Vox versprüht genau die gleiche Energie, die dunklen und tiefen Vocals gehen durch Mark und Bein und werden im Verlauf des Songs einfach nur böser und keuchender. Bei einem anständigen Deathmetal Song darf natürlich auch nicht das Solo in der Bridge fehlen. Einzig den Bass hätte ich hier gerne stärker vernommen, aber das ist eher so ein "Nice to have". Eines ist jetzt schon sicher, hier kommt einiges auf uns zu, wirklich ein starker Opener. Der zweite Song ist dann auch schon der Titelsong, 'Silent Weapons For A Quiet War', und da haben wir auch schon ein episches Powermetal Opening, die kehligen Screams passen wirklich gut dazu, und wenn sie dann auch noch so schön langgezogen sind, kann ich mich dafür immer sehr gut erwärmen. Meiner Meinung nach hätte man diesen Track eher in das letzte Drittel gepackt, um da nochmal die Leute abholen zu können, den er hat es gewaltig in sich, da bleibt einem kaum Zeit zum durchatmen. Der Song walzt sich in typischer Melodic Death-Metal Manier nach vorne, das wird auch live sicher ein Garant für ein paar wilde Moshpits und Nackenschmerzen. Der Refrain bietet Potenzial um mit in die Höhe gestreckten Faust laut skandiert zu werden. Bei 'General Energy Concepts' gibt es dann auch das erste mal cleanen Gesang, nach dem wieder epischen und gewohnt schnellen Intro, kommt dann auch schon der angesprochene clean Gesang der zusammen mit dem gutturalen Gesang gut funktioniert, weil er unterstützend wirkt und nicht übertrumpfen möchte, so kommt für mich hier auch mehr Tiefe in das Ganze. In Minute eins hören wir ein Solo, das leider etwas unter geht, da hier das Schlagzeug zu sehr vorherrscht, das klingt etwas chaotisch, aber auch hier ist das meckern auf hohem Niveau.
Energie und Stärke bis zum Ende.
Weiter geht es mit 'Hidden Hand', hier geht es zunächst ruhiger vonstatten, zwar mit den markanten Growls gespickt, trotzdem aber drückender als reine Melodic-Death Songs. Wie schon seine Vorgänger auf diesem Machwerk, ist auch dieser Song wieder unheimlich nach vorne peitschend und, wie schon erwähnt, dem Genre entsprechend unheimlich melodisch. Thematisch wird hier die Effizienz der Propaganda hervorgehoben und der Mangel and Bildung, im Kampf darum, die Gesellschaft zu kontrollieren. Ich mag es, wie kritisch UNBOWED in ihrem Album werden, und vielen den Spiegel vorhalten. Hier hören wir auch zum ersten Mal cleanere Gitarren-Melodien, Vox mit ihrer starken und präsenten Stimme, dazu kräftige Solos und kreative Gitarrenleads, und eine Rhythmussektion, die versteht, was es heißt, interessante und stimmige Akzente zu setzen. Nun kommen wir zu einem Track, der sich sicherlich nicht nur im Pit zu einem Fan-Favoriten entwickeln wird, 'Confused and Amused'. Begrüßt werden wir hier von einem Hammer aus keuchenden und tiefen und langen Growls, die zusammen mit einem schnellen Up-Tempo Riff und ordentlichem Drumming, genau in unser Gesicht fliegt. Ich freue mich auch über eine ganze Portion mehr Bass im Gebälk, auch hier bekommen wir dem Album entsprechend wieder eine wahre und vielleicht unbequeme Message, Keep them confused // Keep them amused, singt Vox hier eindringlich, denn ist es nicht so, behält man uns im Unklaren, sind wir zufrieden und andere können letztendlich das tun, nachdem ihnen beliebt. Dieses Stück hat sich definitiv zu meinem Favoriten entwickelt, ich freue mich darauf, diesen Song auch mal live mitzuerleben. Im letzten Drittel der Platte haben wir zwei Tracks, in denen sowohl cleaner, als auch gutturaler Gesang zu hören sind, das wären 'Between Knowing and Disbelief' und 'Won't no one think of the Children'. Ersterer beeindruckt mit wunderschönem zweistimmigen Gitarrensound (sollte ich mich da nicht geirrt haben), letzterer weiß mit abermals epischen Elementen zu überzeugen, ansonsten bekommt man hier soliden, melodischen Death Metal. Der Vorhang fällt mit dem Closer 'Atlas', hier zeigt die gesamte Band noch einmal, was sie kann, harter und marschierender Sound, ohne Rücksicht auf Verluste. Man bekommt hier den Eindruck, dass sich UNBOWED als den Frust und die Unzufriedenheit von der Seele spielen und schreien, dieses Lied, empfehle ich euch anzuhören, denn es verbindet all das positive auf diesem Album in einem Song. Aber halt, einen Song haben wir noch, den Bonustrack 'Bella Unbowed', in meinen Augen hätte es diesen Bonus Track nicht gebraucht, vor allem nicht nach dem starken Closer der diese Platte eigentlich wunderbar abgeschlossen hat. Es ist ein Song der italienischen Partisanen im Zweiten Weltkrieg, 'Bella Ciao' als umbenannte Melodic Death Metal Version 'Bella Unbowed'
Was ist nun über das Debüt "Silent Weapons for a quiet War" von UNBOWED zu sagen? Eine Menge, aber halten wir es kurz, die Dortmunder haben in diesen Release eine unheimliche Menge an gereiften Melodien und harter Arbeit gesteckt, so dass ich mir die Frage gestellt habe, das ist wirklich das Debüt? Natürlich bleibt auch hier immer noch Luft nach oben, so soll es auch sein, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass UNBOWED mit ihrer Musik eine Menge Fans zusammentreiben können.
Tracklist
We Need a Stone
Silent Weapons for a Quiet War
General Energy Concepts
E-Model Industry
The 4th Law of Motion
Hidden Hand
Programmed Consent
Confused and Amused
Between Knowing and Disbelief
Won’t Someone Think of the Children
DoublePlus Truth
NinetyNine Percent
Atlas
Bella Unbowed (Bonustrack)
Veröffentlichungsdatum: 13.12.2024
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