Leaves's Eyes – Myths of Fate

Drei Jahre nachdem Leave's Eyes mit ihrem letzten Album „Viking Spirit" in Valhalla angeklopft haben, ist die Symphonic Metal Band aus Ludwigsburg zurück mit ihrem neuen Werk „Myths of Fate". Neben einem brandneuen Album, feiert die Band auch ihr nunmehr 20jähriges Bandjubiläum. Etwa vier Jahre haben sich Leave's Eyes Zeit gelassen, um an ihrem neuen Album zu arbeiten. Diese Zeit hat die Band auch gut genutzt um „Myths of Fate" hörenswert für ihre immer größer werdende Fangemeinde zu beenden. Entstanden sind dabei 11 starke Songs, die Elemente aus Viking-, Folk-, Gothic-Metal und klassischer Musik miteinander vereinen. Stimmlich wird das Album von der finnischen Sängerin Elina Siirala getragen, die mit ihrer klassisch ausgebildeten Sopranstimme, die Lieder des neuen Machwerkes in einen tollen Kontrast zu den kräftigen Gitarren, Bass und Drums sowie den Vokals von Alexander Krull (dem Mastermind der Band) stellt.

Der Opener „Forged By Fire" zeigt, wohin die Reise geht. Übrigens war dies auch der erste Release des neuen Albums. Der Song überzeugt mit einer furchteinflössenden Atmosphäre sowie einer kräftigen, orchestralen Untermalung. Der Song erzählt die uralte Geschichte des legendären „Tyrfing"-Schwertes, zusammen mit einer tollen, visuellen und mystischen Präsentation. Das alles hilft, dass sowohl Video, als auch Song, noch epischer wirken. Alexander Krull bietet hier seine gutteralen und rotzigen Vocals dar – auch wenn diese an manchen Stellen nicht immer erkennbar sind. Es folgt „Realm Of Dark Waves", einer der eingängigsten Songs der Platte. Elinas Vocalperformance ist toll, zusammen mit den Chören, die dezent eingesetzt werden, wird eine schöne Symbiose geschaffen. Auch zu diesem Song gibt es ein großartiges Video, das zu Teilen in Deutschland und Island gedreht wurde. Die Geschichte dreht sich um die Frauen, die es schaffen, mit ihrem Gesang Männer in ihren Bann zu ziehen und in ihren Untergang zu treiben – allgemeinhin als „Sirens" bekannt. Bei „Who Wants To Live Forever" handelt es sich nicht, wie man vielleicht vermuten würde, um ein Queen-Cover, sondern um ein eigenes Werk, dessen mitreissender und emotionaler Chorus direkt auffällt. Es ist Symphonic Metal in Reinkultur, aber mit der bekannten Energie von Leave's Eyes.

Das bedrohlich wirkende „Hammer Of The Gods" startet mit leiser Orchestrierung, die sich langsam ihren Weg bahnt, bevor das Schlagzeug und die Gitarren hier die Lautstärke und das Tempo anziehen. Alexander leitet in den Song mit seinen tiefen und dunklen Growls ein, Elina kontert mit ihren warmen und emotionalen Vocals. Eine melodische Bridge geht fließend in ein beeindruckendes Solo über und zeigt abermals das clevere Songwriting. Eine atmosphärische und emotionale Ballade kommt mit „Goddess Of The Night" daher. Zarte Violinenklänge umrahmen Elinas tolle Stimme, die vor allem im ersten Teil des Songs wunderbar zur Geltung kommt. Es erinnert ein wenig an einen Mix aus dem Soundtrack von „Lord of the Rings" mit einer ordentlichen Portion keltische Tradition. In dem sie traditionelle und moderne Instrumente miteinander kombinieren, haben sie sich ihren ganz eigenen Stil und ein klares Wiedererkennungsmerkmal geschaffen. „Sons Of Triglav" ist ein Song, in dem Alexander zeigt, was seine Stimme leisten kann. Tiefe Growls mit Gänsehaut-Faktor wechseln mit den feinen epochalen Vocals von Elina im Refrain. Definitiv ein adrenalinreicher Song mit sehr viel Stimmung und einem kreativen Gitarren-Lead. Der Vorhang fällt mit „Sail With The Death". Das Album-Finale startet mit starker Chor-Einlage, ehe dann zügig die ganze Kapelle einsteigt und einen letzten, sehr vielseitigen Höhepunkt serviert. Es wird taktisch mit Tempo gearbeitet, was immer wieder einen neuen Spannungsaufbau garantiert. Der Chorus scheint ein wenig über dem Geschehen und gibt dem Song somit eine mystische, fast epische Melancholie.

Release: 22. März 2024