Epica – Omega Alive

Omega Alive war einer der besten Streaming-Gigs des Jahres – und Omega Alive ist eines der besten Live-Alben des Jahres. Epica haben sich damit selbst übertroffen.

5.0
Florian Dünser

FLORIAN DÜNSER

25. Nov. 2021

Review
Epica
Simone Simons
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Es war ein fulminantes Spektakel, das Epica im Juni dieses Jahres als Streaming Gig abgefeuert haben. Schnell war klar: Die Show mit dem Titel "Omega Alive" war zu groß und spektakulär für einen einmaligen Internet-Gig. Die Ankündigung von Simone & Band, das epische Live-Baby auch physisch veröffentlichen zu wollen, kam wenig überraschend – wurde aber umso wohlwollender aufgenommen. Und tatsächlich kommt Omega Alive genau zum richtigen Zeitpunkt, stellt die neuerliche Verschiebung der Europa-Tour auf nunmehr Anfang 2023 die Fans doch auf eine mühsame Geduldsprobe. Klar ist: Omega Alive kann das beeindruckende Live-Erlebnis einer Epica-Show nicht ersetzen. Aber das Live-Album schafft es zumindest, die lange Wartezeit bis dorthin erträglicher zu gestalten.

Auch mit zeitlichem Abstand beeindruckend

Was schreibt man in einem Review über eine Show, ein Album, über das gefühlt bereits alle Superlative ausgepackt wurden? Auch mit zeitlichem Abstand zum Streaming Gig war der exzessive Griff in die Schublade der Lobpreisung kein übertriebener. Fans der Niederländer können sich am opulenten Feuerwerk weder satthören noch -sehen. Vor allem in Anbetracht anderer Streaming-Gigs, die eher das Prädikat lauwarm statt feurig verdienen, beweisen Epica einmal mehr: Sie sind die Latte im Symphonic Metal, an der es sich zu messen gilt. Denn auch abseits der bildgewaltigen Show kann Omega Alive überzeugen: Im rein akustischen Vergnügen und somit ohne Show-Ablenkung nimmt man Simone's Qualitäten am Mikrofon noch stärker als bisher wahr – allen voran bei Songs wie "The Obsessive Devotion", "Cry for the Moon" oder auch der Ballade "Rivers", die in einer wunderschönen A-Capella-Version performt wird.

Pompös, theatralisch, episch

Wenn man denn etwas an Omega Alive zu bemängeln sucht, wird man nur in Details fündig. So schrammt die Inszenierung an der einen oder anderen Passagen haarscharf an Effekthascherei vorbei – sofern es sowas bei einer Stilrichtung wie Symphonic Metal überhaupt gibt. Omega Alive ist pompös, theatralisch und episch. All das, was man als Fan einer Band wie Epica liebt – und mitunter als Genre-Fremde(r) belächelt. Und trotzdem schaffen es Epica als eine der ganz wenigen Symphonic-Metal-Bands, nie in die Kitsch-Ecke abzudriften. Ein Umstand, die der Band Fans aus allen Metal-Ecken und nicht nur eingefleischten Genre-Fans Gänsehaut beschert.

Omega Alive war einer der besten Streaming-Gigs des Jahres – und Omega Alive ist eines der besten Live-Alben des Jahres. Epica haben sich damit selbst übertroffen.

Tracklist

1. Alpha – Anteludium – Omega Alive 1:38
2. Abyss Of Time – Countdown To Singularity – Omega Alive 5:20
3. The Skeleton Key – Omega Alive 5:05
4. Unchain Utopia – Omega Alive 4:47
5. The Obsessive Devotion – Omega Alive 7:17
6. In All Conscience – Omega Alive 5:07
7. Victims Of Contingency – Omega Alive 3:32
8. Kingdom Of Heaven Pt 1 – A New Age Dawns Part V – Omega Alive 13:31
9. Kingdom Of Heaven Pt 3 – The Antediluvian Universe – Omega Alive 13:23
10. Rivers – A Capella – Omega Alive 4:32
11. Once Upon A Nightmare – Omega Alive 7:11
12. Freedom – The Wolves Within – Omega Alive 5:36
13. Cry For The Moon – The Embrace That Smothers Part IV – Omega Alive 8:31
14. Beyond The Matrix – Omega Alive 6:26
15. Omega – Sovereign Of The Sun Spheres – Omega Alive 7:00

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