Therion – Leviathan

Leviathan ist eingängig, im Vergleich zum Vorgänger „einfach“ – und mit jeder Menge Hits vollgepackt. In neue Hörerschichten werden die Schweden damit wohl keine vordringen – ihre bisherigen Fans aber ungemein zufrieden stellen. Und das ist beim 17 (sic!) Studioalbum vollkommen okay.

4.0
Florian Dünser

FLORIAN DÜNSER

19. Jan. 2021

Review
Lori Lewis
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Die Experimente der vergangenen Jahre haben nicht allen Fans der Symphonic-Metal-Pioniere Therion gefallen. Die Band rund um Mastermind Christofer Johnsson lässt sich seit Bestehen 1987 nicht wirklich einordnen – und war gefühlt schon in jedem Metal-Genre (und darüber hinaus) zu Hause. Gekrönt wurde das muntere Schaffen vom letzten Album "Beloved Antichrist": eine Rockoper mit drei Stunden Laufzeit. Schwere Kost im Streaming-Zeitalter – und doch in Anbetracht der Historie der Schweden ein fast schon logisch-erscheinender musikalischer Höhepunkt.

Leviathan ist anders. Erneut. Und das ganz bewusst, wie Christofer deutlich macht: "Wir haben beschlossen, den Fans das zu geben, nach dem sie schon so lange fragten. 'Leviathan' ist das erste Album, das wir ganz bewusst mit Therion-Hits vollgepackt haben."

Zurück zu den Wurzeln

Die Ansage ist Programm. Leviathan klingt wie eine kompakte musikalische Zeitreise – zurück zu den Wurzeln von Therion. Wenig überraschend also, dass das Album stark an "Theli" von 1996 erinnert, das der Band zum Durchbruch verhalf. Und insofern markiert Leviathan eine fast schon absurd-anmutende Zäsur: Ein vorläufiges Ende der Experimentierfreude. Therion kombinieren in ihrer einzigartigen Manier klassischen Heavy Metal mit Elementen einer klassischen Oper – und eben allem, was dazu gehört: Die Sopranstimme von Lori Lewis, Chor und Orchester-Arrangements. Perfekt in Szene gesetzt von Christofer, dessen Leidenschaft für Richard Wagner nicht von der Hand zu weisen ist.

Leviathan ist eingängig, im Vergleich zum Vorgänger "einfach" – und mit jeder Menge Hits vollgepackt. Eine musikalische Weiterentwicklung sucht man auf diesem Album – bewusst gesteuert – keine. In neue Hörerschichten werden die Schweden damit wohl keine vordringen – ihre bisherigen Fans aber ungemein zufrieden stellen. Und das ist beim 17 (sic!) Studioalbum vollkommen okay.

Tracklist

Tracklist

  1. The Leaf On The Oak Of Far

  2. Tuonela

  3. Leviathan

  4. Die Wellen der Zeit

  5. Aži Dahāka

  6. Eye Of Algol

  7. Nocturnal Light

  8. Great Marquis Of Hell

  9. Psalm Of Retribution

  10. El Primer Sol

  11. Ten Courts Of Diyu

Web

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