Spiritbox – Eternal Blue

Spiritbox ist eine im Jahr 2016 gegründete Metal-Band aus Vancouver Island in der kanadischen Provinz British Columbia. Die beiden ehemaligen Iwrestledabearonce-Musiker Courtney LaPlante und Mike Stringer riefen die Gruppe Spiritbox ins Leben. Als Duo erschien im Folgejahr eine nach der Band benannte EP, die in Eigenregie erschien. Im Jahr 2018 stieß mit Bill Crook, welcher zuvor bei Living with Lions spielte, als Bassist zu den beiden Musikern. Live und bei Studioaufnahmen wird das Trio von Session-Musikern am Schlagzeug unterstützt.

Mit ihrem im Juli des Jahres 2020 veröffentlichten Song Holy Roller, welches sich sechs Wochen lang auf Platz eins des Programmformats Devil’s Dozen des Radiosenders Sirius XM befand, erhielt die Band sehr viel Aufmerksamkeit. Spiritbox unterschrieben im September 2020 einen Plattenvertrag bei Rise Records und veröffentlichten am 17. September 2021 ihr Debütalbum Eternal Blue. Das Album erreichte Platz 17 der deutschen Albumcharts.

Die Musiker mischen verschiedenste Musikrichtungen aus Rock und Metal, darunter Progressiv Metal, Djent (Djent beschreibt einen bestimmten, hart angeschlagenen, abgedämpften Akkord an der Gitarre) und Metalcore miteinander. Als musikalische Einflüsse nannte Sängerin LaPlante unter anderem Deftones, TesseracT und Kate Bush.

Wie hat mich nun Eternal Blue in den Bann gezogen? Spiritbox hatte ich mit Songs, die melancholisch und eher ein wenig poppig sind, in Verbindung gebracht. Als mir dann plötzlich Holy Roller aus einer zufälligen Playlist entgegen knallte, wurde ich wirklich von der Heiligen Walze überrollt. Was für ein atemberaubender Song. Klar also, dass bei mir das Album nicht einfach so mir nichts dir nichts vorüber geht.

Das Gesamtbild des Albums lässt keine Eintönigkeit aufkommen

Das erste was mir auffiel…kompositorisch ist der Longplayer äußerst vielseitig. Natürlich tummeln sich auch die sogenannten melancholischen und poppigen Songs auf dem Album. Diese Tracks woben sich aber gekonnt zwischen den harten Titeln ein und geben dem Hörer eine kleine Verschnaufpause. Die Lieder sind so unterschiedlich, dass keine Langeweile oder Verwechslung aufkommt. Kraftvolle und harte Songs gibt es genug, sowie wundervolle, sehr angenehme und ruhige Tracks. Eternal Blue zu lauschen ist nicht nur bei einzelnen Hits angenehm, sondern generell: Das Gesamtbild des Albums lässt keine Eintönigkeit aufkommen, jeder neue Song bringt etwas Neues mit sich, was man auf dem Long Player noch nicht gehört hat.

Gesanglich ist dieses Album unglaublich und Courtney LaPlante verdammt großartig. Sowohl der klare als auch der extreme Gutturale Gesang war für mich persönlich eine große Freude. Courtney singt wunderschön und growlt sehr gut, gibt eine ziemlich große Bandbreite ab und schafft es, wirklich tief und stark zu klingen. Und Sam Carter zum Gastgesang einzuladen ist eine sehr gute Entscheidung gewesen, denn der Architects-Frontmann fügt sich perfekt in den Track Yellowjacket ein.

Ein sehr starkes, hartes und abwechslungsreiches Album

Das Debütalbum ist ein hervorragendes Ergebnis einer langen und harten Arbeit, in das viel Liebe gesteckt wurde. Die großartige und vielseitige Tragweite von Eternal Blue kommt besonders bei den Tracks Sun Killer, Yellowjacket, Holy Roller und Silk in the Strings zum Tragen. Sie klingen einfach großartig und zeigen genau das, warum Spiritbox gerade durch die Decke gehen. Ich persönlich vergöttere den Song Sun Killer sehr. Die Atmosphäre, der Sound, die Höhen und Tiefen und dann noch die unglaubliche Stimme von Courtney. Immer wenn ich Sun Killer höre, bekomme ich Gänsehaut.

Wer an dieser Platte vorbeizieht, verpasst was! Ein sehr starker, harter und abwechslungsreicher Long Player. Ich lehne mich mal gewagt aus dem Fenster, wenn ich sage, dass hier das beste Debütalbum des Jahres erschienen ist.

Anspieltipps: Sun Killer, Hurt You, Yellowjacket, Holy Roller, Silk in the Strings, Circle with me
Persönliches Highlight: Sun Killer, Holy Roller, Silk in the Strings