Angel Nation– Antares

Wer die Vorgänger-Alben geliebt hat, wird auch mit “Antares" nicht enttäuscht. Die Band zeigt sich durchaus experimentierfreudig.

4.0
Jennifer Richter

JENNIFER RICHTER

4. Apr. 2022

Review
Elina Siirala
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Die von der klassisch ausgebildeten, finnischen Sängerin Elina Siirala (Frontfrau von Leaves' Eyes) gegründete Melodic Metal Band „Angel Nation“ meldet sich mit dem dritten Album „Antares“ zurück. 2011 noch unter dem Namen „EnkElination“ gestartet, – ein Wortspiel, das sich aus dem finnischen Wort für Engel „enkeli“ und „Elina“ zusammensetzt – nannte sich die Band 2016 in Angel Nation um.

Übrigens: Elina ist Cousine zweiten Grades von niemand geringerem als Tuomas Holopainen, Keyboarder und Mastermind von Nightwish.

Aller guten Dinge sind 3

Mit „Antares“ kommt jetzt also das dritte Werk der Briten (Elina ist mittlerweile nach London umgezogen) auf den Markt. Neben Elina sind Julia B Cadau (Bass), Lucas Williamson (Drums) und George Stergiou (Gitarre) Teil der Band. Das erste Album „Tears of Lust“ und „Aeon“ konnten gute Kritiken einheimsen. Grund genug, mit erwartungsvoll auf „Antares“ zu blicken.

Auf die Melodie, fertig, los

Das zehn Songs umfassende Album beginnt mit dem Titel „Seraph“, der gleichzeitig auch die erste Singleauskopplung ist, und überrascht zu Beginn direkt mit einem sehr elektronisch angehauchten Intro. Und auch im zweiten Titel „We are fire“ finden sich einige Passagen, die die Band von anderen Genre-Künstler*innen abhebt und ihr einen eigenen Sound verleiht. Treibende Drums und starke Gitarrenriffs, die in der Form eher untypisch für das Genre sind, sind zu finden.

Auch George Stergiou beeindruckt mit seiner Gitarrenarbeit und schreddert schnelle als auch gefühlvoll eingesetzt Soli. Das Intro von „End of Innocence“ lässt einen kleinen Vibe von Satrianis „Cryin'“ aufkommen.

Aber auch die Rhythmustruppe von Julia Cadau und Lucas Williamson braucht sich nicht zu verstecken. Gerade bei Songs wie „Life is a War“ oder „Face to Face to the Merciless“ sorgen die zwei mit treibenden Rhythmen für die passende Unterlegungen der Melodien.

Mit „Out of sight, Out of Mind“ ist seit 11. März die zweite Single samt Video draußen. Die Band schreibt dazu selbst auf Facebook: „Bring on the 80's synth and creepy mode“ und trifft es damit ganz gut. Auch wenn für meinen Geschmack die Synths stärker betont sein könnten.

Auch eine gefühlvolle Ballade, die fast vollständig nur mit Klavier und Gesang auskommt, ist mit „Way Back Home“ vertreten.

Fazit

Wer die Vorgänger Alben geliebt hat, wird auch hier nicht enttäuscht sein. Die Band knüpft an „Aeon“ an und ist dabei auch durchaus experimentierfreudig innerhalb des eigenen Genres. Es werden gekonnt Zutaten aus anderen Genres hinzugemischt und Angel Nation erhält dadurch einen eigenständigen Sound. In „Crucify Me“ kommt durchaus auch eine Folk-Stimmung auf. Die Musiker*innen sind aller versiert an ihren Instrumenten und das Album hat keinen wirklichen Tiefpunkt. Etwas Luft nach oben für ein viertes Album ist dennoch gegeben.

Tracklist

Tracklist

1. Seraph
2. We Are Fire
3. End of Innocence
4. Life Is a War
5. Crucify Me
6. Face to Face With the Merciless
7. Where’s the Time
8. Out of Sight, Out of Mind
9. Way Back Home
10. Where the Future Lies

Release: 8. April 2022

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