MindAHead – 6119, Part 1

Ein Konzeptalbum mit einem komplexen und außergewöhnlichen Sound. Der Longplayer schafft es den Hörer in eine andere Dimension eintauchen zu lassen, denn er hat epische Höhen bis melancholische Tiefen, die unter die Haut gehen. Sehr gefallen haben mir die Science-Fiction Einflüsse, gepaart mit orchestralischen Klängen, dem Harten Sound und der Wildheit des Progressive-Metals

4.0
Kathrin von Dark Divas

KATHRIN VON DARK DIVAS

21. Okt. 2022

Review
Kyo Calati
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MindAHead ist eine 2010 gegründete Progressive-Metal-Band aus Italien. Das neue Full-Length-Werk 6119 Part 1 folgt auf ihr 2017 veröffentlichtes Debüt Reflections. Wie sein Vorgänger ist auch das neue Album der Band wieder ein Konzeptalbum, das am 28.10.2022 erscheint. Kyo Irene Calati und Sandro Macelloni teilen sich die Vocals und werden von Nicola D'Alessio und Guido Scibetta an den Gitarren, Matteo Prandini am Bass und Matteo Ferrigno an den Drums vervollständigt.

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Bombastische Filmmusik, wilde Headbangmomente und melancholische Balladen

Der Longplayer startet mit dem sehr experimentellen Prologue. Es ist ein Instrumentalstück, in dem eine erzählende Stimme auf Italienisch die neue Reise des Protagonisten des Albums einleitet. Das erste Mal erschreckt man richtig, da es zu Anfang klingt, als würde sich ein Radio von selbst verstellen. Da kommt richtig Halloween Stimmung auf. Wir hören noch dazu viele Sprechweisen und öfter ein Kratzen oder Knacken, so als würde die CD hängen. Wirklich mal was anderes. Burning Horizon ist ein richtiger Ohrwurm und ein Gutelaunesong. Er ist melodisch und eingängig, der Fokus liegt auf den Stimmen, die sich überschneiden und im Duett harmonisch und aggressiv sehr gut funktionieren. Die beiden Singstimmen verweben sich wunderbar ineinander und geben dem Song das gewisse Etwas. Die Growls mischen sich sehr gut in den Refrain mit ein und verpacken das Gesamtpaket zu einem Hochgenuss. Der Geheimtipp auf dem Album ist auf jeden Fall der 17-minütige Track Dancing In The Desert. Was man da zu hören bekommt, ist ein Hörvergnügen auf sehr hohem Niveau. Der Track bietet alles, was man sich wünscht. Intensive und rhythmische Momente sowie leise und ruhige Abschnitte, die dann aber wieder kraftvoll zum Angriff übergehen und in einem atemberaubenden und verträumten Finale enden. Die weiteren Songs wechseln zwischen sehr kraftvollen und wütenden Momenten und tiefsinnigen Augenblicken, die sich zwischen bombastischer Filmmusik, wilden Headbangmomenten und melancholischen Balladen tummeln. Diese gehen schnell ins Ohr und ziehen den Roten Faden des Konzeptalbums gekonnt weiter. Der Instrumental Track Innocence öffnet nochmal das Bewusstsein, mit wunderschönen Klavier Klängen, für die nächsten anstehenden Songs. Die beiden At The Gates Of Night Hymnen sind der krönende Abschluss dieses Abenteuers. Part 1 spiegelt eine süße und friedvolle Ballade mit 70er-Jahre-Rock-Stimmung wider, während Part 2 in einen dynamischen und harten Sturm von Instrumenten und den beiden Singstimmen ausbricht. Hier werden nochmal alle Geschütze aufgefahren, die man für einen epischen Abschluss braucht. Wir enden gediegen und steigen mit einem Outro aus dem Konzept aus. Part 3, ist ein Instrumentalstück, das die Geschichte abschließt. Ein sehr klassisches und stimmungsvolles Stück. Der Song ist von einer sanften Bedrücktheit geprägt und wird nur von einer klassischen Gitarre und einem echten Kontrabass begleitet.

Abtauchen in andere Dimensionen

Ein Konzeptalbum mit einem komplexen und außergewöhnlichen Sound, der für nicht geschulte Ohren in dem Genre ein wenig wild und unmelodisch klingen kann. Die Musik hat ihre Wurzeln in den Einflüssen von Prog der 70er Jahre bis hin zum Death Metal. Aber es finden sich auch symphonische Töne und melodische Parts wieder. Der Longplayer hat es wirklich geschafft, mich in eine andere Dimension eintauchen zu lassen, denn er hat epische Höhen bis melancholische Tiefen, die unter die Haut gehen.  Sehr gefallen haben mir die Science-Fiction Einflüsse, gepaart mit orchestralischen Klängen, dem Harten Sound und der Wildheit des Progressive-Metals.

Tracklist

01. Prologue
02. Burning Horizon
03. Dancing in the Desert
04. What You Are
05. The Last Tide
06. Beautiful Mistake
07. Innocence
08. At the Gates of Night I (The Old Poet) & II (At the Gates)
09. At the Gates of Night Part III (Lost in the Loop)

VÖ: 28. Oktober 2022

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