Future Palace - Run

Der Longplayer beinhaltet alles was man sich wünscht. Er ist hart, schnell, brutal, extrem, an manchen Stellen experimentell, melodisch aber auch ruhig und einfühlsam. Jeder Song ist ein Genuss und erzeugt auf seine Art Gänsehaut. In meinen Augen ein Meisterwerk.

4.5
Kathrin von Dark Divas

KATHRIN VON DARK DIVAS

3. Juni 2022

Review
Future Palace
Maria Lessing
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Future Palace wurde Ende 2018 von Sängerin Maria Lessing, Gitarrist Manuel Kohlert und Schlagzeuger Johannes Frenzel gegründet. Letztere waren zuvor bereits in mehreren Bands zusammen aktiv und lernten Maria Lessing kennen, als diese ein Feature für deren damalige Band einsang. Future Palace sind eine der aufstrebendsten Post-Hardcore-Bands in Deutschland. Bereits für ihr Debüt Escape erreichten sie mehrere Millionen Streams für ihre Songs auf allen Streaming-Plattformen. Das Berliner Post-Hardcore-Trio Future Palace ist mit voller Wucht zurück und das neue Album Run steht schon in den Startlöchern. Erscheinungstermin ist der 10 Juni 2022.

Future Palace

Future Palace

Future Palace ist eine 2018 gegründete deutsche Post-Hardcore/Alternative-Rock-Band aus Berlin.

Maria Lessing - Gesang Manuel Kohlert - Gitarre Johannes Frenzel - Schlagzeug

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Es hat sich ganz langsam in mein Herz geschlichen und mich regelrecht abhängig gemacht

Als ich das erste Mal die erste Single Paradise gehört habe, war ich gleich hin und weg. Ich hatte die Band ohne Growls in Erinnerung und war natürlich mehr als positiv überrascht dass sich das Trio nun daran versucht. Von versucht kann da eigentlich keine Rede sein. Maria setzt diese mehr als gekonnt ein, als würde sie diese schon 100 Jahre anwenden, und bringt so die Songs noch mehr zum Glänzen. So auch bei Paradise. Der Song geht schnell ins Ohr und legt als Albumeinstieg schon sehr gut vor. Er vereint Härte, Emotionen und eingängige Melodie zu einem Hörvergnügen. Ein Track, der sich mit der ernsthaften Suche nach dem sprichwörtlichen Paradies und dem gleichzeitigen Kampf mit Depression und Trägheit beschäftigt. Diese Emotionen bringt die Band mit dem Song auf den Punkt.
Dead Inside reiht sich nach Paradise auch gleich melodisch im Ohr ein. Das Mitsingen ist hier garantiert. Ich mag es sehr wie Maria ihre ganzen Emotionen in ihrer Stimme vereint und so den Songs das gewisse etwas verleiht.
Weiter geht´s mit der vierten Single Flames..uff was ist hier denn los? Wie viele Experimente wollt ihr in einen Song einbauen? Ja. Maria rappt und growlt in einem Song?! Es ist so eine krasse Kombi, die sich in der Mitte noch mit einer Welle an Aggressivität vermischt. Da geht der Song so richtig durch die Decke. Härte und Schnelligkeit dominieren den Song. Ich bin jetzt schon fertig mit den Nerven.
Locked ist einfach nur noch brutal. Hardcore vom feinsten. Maria schreit einen vom Fleck weg, zeigt uns aber auch hier ihre wunderschöne Singstimme. Wie auch bei allen Songs davor, verbinden sich die Instrumente wunderbar mit Marias Growls und Gesang. Es sitzt alles wie eine Eins.
Das ganze Album ist ein Highlight aber die zweite Singleauskopplung hats mir so richtig angetan. Heads Up ist schnell, melodisch, emotional und erbarmungslos. Der Song fängt mit Höhen und Tiefen an und wiegt einen in Sicherheit, bis der Sturm losbricht und man nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Schwere Riffs bestimmen die erstaunlich scharfe und doch melodische Gitarrenarbeit. Ganz große Liebe.
Sleep Tight ist etwas düsterer und ruhiger als die bisherigen Songs, was nach den ganzen Emotionen und Gefühlen, die es zu verarbeiten gilt, gar nicht mal so schlecht ist.
Defeating Gravity ging als letzte Single an den Start und zeigt bis zum Schluss auf welchem Niveau sich das Album bewegen wird. Jede Faser von mir nimmt diese Gefühle des Albums auf, Gänsehaut.
Roses und Wounds sind zwei sehr gelungene Rockballanden die nahtlos ineinander übergehen und lassen einen durchschnaufen. Denn das Album nimmt einen wirklich auf eine Achterbahnfahrt mit.
Die dritte Single A World In Tears setzt ruhig ein, im ersten Moment etwas Pop lastig…will man meinen, bis Future Palace die Überraschung platzen lassen. Natürlich gibt´s ne Mütze Metal auf die Ohren und höre ich da Trance Einflüsse raus? Eine Kombination nach meinem Geschmack. Ob man hier bei diesem Album sagen kann, das beste kommt zum Schluss? Denn der ganze Longplayer hat die Messlatte so wahnsinnig weit oben, dass es schwerfällt, die besten Songs zu küren. Loco Loco ist da aber ganz weit vorne mit dabei. Verrückt und irre triffts hier ziemlich auf den Punkt. Die reinste Party fürs Ohr.
Fever hat sich ganz langsam in mein Herz geschlichen und mich regelrecht abhängig gemacht. Ein melodischer Refrain gepaart mit schnellen und harten Riffs. Ein Track der Superlative der unter die Haut geht. Ich bin mehr als verliebt.

Die Wörter, die das Album auf den Punkt bringen, sind noch nicht erfunden

Wie kann ich Run beschreiben, um diesem Album gerecht zu werden? Die Wörter, die das Album auf den Punkt bringen, sind noch nicht erfunden. Ich denke es sagt schon alles, wenn eine Band ihre Emotionen und die Atmosphäre auf den Hörer übertragen kann. Ich habe das ganze Album wirklich gefühlt und zutiefst genossen. Der Longplayer beinhaltet alles was man sich wünscht. Er ist hart, schnell, brutal, extrem, an manchen Stellen experimentell, melodisch aber auch ruhig und einfühlsam. Gefallen hat mir, dass sich die Band Meilenweit vom Vorgänger entfernt hat und sich mehr auf Individualität und Härte fokussiert hat. Ich mochte die Brutalität und die Growls gepaart mit den melodischen Parts. Diese Komponenten verbindet die Band grandios und lassen daraus eine atemberaubende Hörvergnügen werden. Man erkennt von der ersten Sekunde die Leidenschaft und Gefühle, die die Band mit ihren Songs transportiert. Die Texte sind schwer und ernst…aber genau diese Gefühle werden dem Hörer mit der Musik ins Herz transportiert. Ich kann gar nicht genug schwärmen, wie großartig das Album ist. Jeder Song ist ein Genuss und erzeugt auf seine Art Gänsehaut. In meinen Augen ein Meisterwerk. Ich mein, wenn der Frontmann von den Göttern von Annisokay Christoph Wieczorek die Band unter seine Fittiche nimmt und das Album mitproduziert, muss das ja ein Feuerwerk werden. Von Future Palace werden wir noch sehr viel hören, denn sie haben wirklich das Potenzial ganz groß rauszukommen. Wer an diesem Album vorbei zieht, verpasst was.

Tracklist

Tracklist

01. Paradise
02. Dead Inside
03. Flames
04. Locked
05. Heads Up
06. Sleep Tight
07. Defeating Gravity
08. Roses
09. Wounds
10. A World In Tears
11. Loco Loco
12. Fever

LINE UP:

Maria Lessing – Gesang
Manuel Kohlert – Gitarre
Johannes Frenzel – Schlagzeug

Future Palace im Web:

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