Avatarium – Death, where is your sting?

Avatarium machen nach der Trennung von Leif Edling nahtlos weiter und liefern ein starkes genresprengendes Album ab. Erfrischend anders.

4.5
Jennifer Richter

JENNIFER RICHTER

19. Okt. 2022

Review
Jennie-Ann Smith
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2013 vom schwedischen Candlemass Mastermind Leif Edling gegründet, veröffentlichte Avatarium bis 2021 zwei EPs, vier Alben und die Live- DVD „An Evening with Avatarium- Live in Stockholm“. Edling musste Avatarium aus gesundheitlichen Gründen verlassen, doch Jennie-Ann Smith (vocals), Marcus Jidell (guitar), Andreas Habo Johansson (drums & percussion), Mats Rydström (Bass) und Daniel Karlsson (keys) machen weiter und veröffentlichen am 21. Oktober 2022 „Death, where is your sting?“.

Genresprenger

Schon seit den Anfängen von Avatarium erweitern sie die Grenzen des Doom- Metals und auch das neue Album macht in dieser Manier weiter. „A love like ours“ beginnt mit, für das Genre eher untypischen, Streicherklängen, aber gewohnt dunkel und melancholisch. Man kann sehr gut den tiefsinnigen Lyrics von Jennie- Ann, die erstmals alle Lyrics für das Album geschrieben hat, folgen, die von dem großartigen Arrangement untermalt werden. Hier wird schon klar, dass Avatarium trotz des Abgangs von Edling sich treu bleibt und weiter die Grenzen des Doom- Metal erweitern wollen. Dunkel und schwer geht es mit „Stockholm“ weiter. Schwere Riffs und „weinende“ Gitarrenklänge wechseln sich mit choralen Gesängen und Akustikgitarre ab. Eine düstere Liebeserklärung an die schwedische Hauptstadt.

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Pandemie und der Stachel des Todes

Im Titeltrack „Death, where is your sting?“, verarbeitet das Quintett die Geschehnisse und Verluste durch die Pandemie. Es ist ein Song über das Angesicht des Todes und dass man ihm aber diesmal (noch) nicht folgt. Musikalisch wird auch hier die Stimmung des Textes auf den Punkt getroffen und man wird in den Song hineingezogen und lässt sich motivieren und schöpft Kraft.In der ersten Single des Albums „God is silent“, die wie „Stockholm“, die 6 Minuten Marke knackt, spürt man den Facettenreichtum der fünf Musiker. Riffs zum Headbangen, aber auch wieder dunkle und langsamere Töne werden hier zusammengemischt. Bei „Mother can you hear me now“ verpacken Avatarium einen klagenden Hilfeschrei in ein musikalisches Gewand, eine klare Hörempfehlung.

Starke Arrangements, poetische und tiefsinnige Lyrics

Avatarium schafft es ohne Probleme den Abgang von Leif Edling zu kompensieren. Starke Arrangements, poetische und tiefsinnige Lyrics gepaart mit kreativem, genresprengendem Doom-Metal. Eine klare Hörempfehlung für jeden, der frischen Wind im Doom möchte oder auch sich auf was Neues einlassen möchte und hier einen etwas anderen Zugang zu diesem Genre findet.

Tracklist

CD 1
01 – A Love Like Ours
02 – Stockholm
03 – Death, Where Is Your Sting?
04 – Psalm For The Living
05 – God Is Silent
06 – Mother Can You Hear Me Now
07 – Nocturne
08 – Transcendent

CD 2
01 – Boneflower (Alternative Version, Live In The Studio)
02 – Great Beyond (Alternative Version, Live In The Studio)
03 – Rubicon (Alternative Version, Live In The Studio)
04 – Lay Me Down (Alternative Version, Live In The Studio)
05 – The Fire I Long For (Alternative Version, Live In The Studio)

Veröffentlichungsdatum: 21. Oktober 2022

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